31-12-23
Als russischer Gutsherr hieße sie K. D. Lewin und würde kurz vor der Jahrhundertwende mit den Bauern die Felder mähen, den Gleichschritt suchen und sich bemühen, mit ihnen mitzuhalten. Die Antworten auf ein verkopftes Leben würde sie auf dem Semstwo suchen und nach einem Tag körperlicher Betätigung mit den Bauern bereits von einer Arbeitskur sprechen, indes aber versuchen sich vom abgelehnten Heiratsantrag einer Kitty abzulenken.
Wie der Auserwählte oder der In-Verweigerung-Stehende und schon seit Beginn an unklar Gebundene oder Anderweitig-Versicherte, als er in ihrem Bett lag, auf einen Bücherstapel zeigte und lachte. Er sagte, sie lese nur Russen. (Gogol: Die Toten)
Aus der Ferne hörte sie im Bett Lewins Schnitt der Sense im Gleichtakt der Bauern, bemüht mit ihnen, die weitaus geübter und kräftiger waren, Schritt zu halten.
Seine spätere Frage, als er sich nachts auf einem Heuballen ausruht und in den Sternenhimmel blickt: Was ihm all diese Bildung genutzt habe, wo ihn seine Arbeit als Verwalter und die Beschäftigung damit, wie man den landwirtschaftlichen Ertrag steigern könnte, nur weiter vereinsamte.
Einer Daria (der Schwester dieser Kitty, die seinen Antrag ablehnte) würde Lewin bei einem Spaziergang erklären, Kühe seien im Grunde Maschinen. Diese würde ihn aufgrund solcher Aussagen nur weiter bemitleiden, was ihm freilich sehr unrecht war.
Wer Rettung bedarf, las sie ergänzend, ginge in die Wälder.